Ashley McBryde: Deutschland Debüt in Hamburg

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Ashley McBryde gab ihr erstes Deutschlandkonzert im Hamburger Mojo Club. CNTRY war vor Ort.

Von Greta Kahle

Punkt 20 Uhr eröffnet ein Mitglied der Crew den Abend und holt Cheley Tackett auf die Bühne. Es braucht nicht lang bis der Funke auf das Publikum überspringt. Cheleys unglaublich kraftvolle Stimme enthält gleichzeitig eine Sanftheit, die einen sofort packt, besonders wenn diese Powerfrau live vor einem steht. Nur mit einer Gitarre bewaffnet erzählt die Musikerin in einem starken Südstaatenakzent, sie sei nicht dafür bekannt Liebeslieder zu spielen. Für den Song „Save Yourself“, den sie zusammen mit Steff Mahan und Lisa Carver schrieb, machte sie dann aber doch eine Ausnahme. Es folgen Songs wie „The Healer“, den sie nach dem Amoklauf in Orlando, Florida 2016, schrieb. Sie erzählt, dass sie ihre Erlebnisse meist früher oder später in ihren Songs verarbeiten müsse. Ansonsten würden sie ihr keine Ruhe lassen. Besondere Begeisterung auf sowie vor der Bühne ruft ihr Song „Ashley McBryde“ hervor, den sie eigens für diese Tour geschrieben hat. Wie zu vermuten lässt, ist er eine kleine Hommage an ihre gute Freundin und den Hauptact des Abends. Dass das Publikum im Refrain mit „Ashley“ und „McBryde“ sowie einem zugehörigen Wippen antworten muss, führt zu Lachanfällen bei Cheley und einem langen begeisterten Applaus des Publikums, der Cheley schließlich Tränen in die Augen treibt. Mit ihrem letzten Song „Magic still happens“ verabschiedet sich Cheley nach fast vierzig Minuten zu herzlichem Applaus.

Um 21 Uhr ist es dann endlich soweit. Zwei Gitarristen, ein Bassist sowie ein Schlagzeuger betreten die Bühne und spielen die 36jährige ein. „Livin‘ Next to Leroy“, das auf ihrem aktuellen Album erschienen ist, bringt das Publikum sofort in Bewegung. Es folgen „Lookin‘ for a Buzz“ von ihrer 2016 erschienen EP und „Radioland“. An diesem Abend muss die Musikerin die Gitarre von Cheley Tackett benutzen, da zwei Gitarren beim Soundcheck kaputt gegangen seien, erzählt sie gutgelaunt. Als nächstes stimmt ihr Gitarrist Chris Harris den Brooks & Dunns Hit „You’re gonna miss me when I’m gone“ an. Das Publikum soll sich selbst davon überzeugen, was für ein guter Musiker ihr Gitarrist sei. Das ist dann auch nicht schwer. Es ist ein gefühlvolles Duett, das berührt. Es folgen „The Jacket“, „Better on the Water“ und „First thing I reach for“, das auf ihrem neuen Album erscheinen soll. Die Countrysängerin lächelt während der Songs immer wieder ins Publikum. Sie scheint den Auftritt genauso zu genießen, wie ihre Zuhörer.

Ashley McBryde in Hamburg: Die Bilder

Fotos: Dörthe Bruske für CNTRY

Für die nun folgenden Songs verlässt die Band die Bühne und lässt Ashley allein mit ihrer Gitarre zurück. Sie leitet „Bible and a .44“ und „Luckiest S.O.B.“ mit Geschichten über ihre Eltern ein. Am meisten berührt aber wohl die Intro zu „Girl goin‘ Nowhere“. In High School sagte ihr ein Lehrer, sie solle sich lieber einen Plan B überlegen, da sie es niemals als Musikerin schaffen würde. Diesem Lehrer hat sie seitdem mehr als deutlich widersprochen, wie ihr auch das Publikum lauthals bestätigt.

Für „American Scandal“ ist dann auch die Band wieder auf der Bühne. Es folgt die neue Single „One Night Standards“ sowie „El Dorado“, das das Publikum wieder in Fahrt bringt. Bei „A little Dive Bar in Dahlonega“ hält auch den Bassisten nichts mehr zurück. Mit Sonnenbrille im Gesicht bearbeitet er die Saiten und sucht den Kontakt zum Publikum. Er sähe aus wie ein Filmposter aus den 80ern, sagt Ashley bei der Vorstellung der Band. Die Beschreibung ist absolut zutreffend. Mit „Tired of being happy“ verabschieden sich alle von der Bühne. Aber damit ist der Abend zum Glück noch nicht beendet. Ashley lässt sich nicht lange bitten und gibt mit „Rattlesnake Preacher“ sowie Michael Jackson’s „Dirty Diana“, das sich nicht auf ihrer Setliste wiederfindet, zwei intensive Zugaben. Das Publikum ist begeistert und ​verabschiedet ihre Band mit lautem Applaus und Jubelrufen. Nicht aber Ashley selbst. Sie nimmt sich Zeit, schreibt auf der Bühne kniend Autogramme und macht Fotos mit ihren Fans. Zum Abschluss kann man nur sagen, was für ein toller Abend mit zwei starken, sehr talentierten Frauen, die man hoffentlich beide bald wieder in Deutschland live sehen wird.

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