Gänsehaut pur: Leichtes Rauschen, darauf die Klänge einer Akustikgitarre. Fast schon unheimlich startet Desperate Man mit The Snake. Dann erklingt Eric Church’s Stimme und The Snake entpuppt sich als melodisches Gedicht.
Ungewöhnlicher Start eines Albums, doch völlig gewöhnlich für Eric Church. Der 41-jährige Sänger ist dafür bekannt, zu polarisieren, Konventionen zu brechen oder wenig auf die Gewohnheiten der Musikindustrie zu geben. Und das liefert der selbsternannte Chief der Country-Musik auch mit Desperate Man.
Die insgesamt 11 Tracks bieten Abwechslung, stimmiges Songwriting und Storytelling. Aber auch verdammt geile Instrumentalparts und E-Gitarren Riffs. Nicht nur mit Monsters schafft es Church den Hörer an sich zu binden und tatsächlich auf die genialen Texten mit Botschaft zu hören, sondern auch mitgerissen zu werden, wenn er in der Mitte des Songs die E-Gitarre auspackt. Church bedient sich den Einflüssen von Soul, Funk, Rock und klassischen Singer-Songwriter Stoffen und formt so seinen ganz eigenen Country-Sound.
Eric Church ist einer der Größten in der amerikanischen Country-Szene. Neben etlichen Country-Preisen (u.a. zwei Mal Album des Jahres bei den Country Music Awards) war er bisher auch für sechs Grammys nominiert. Und auch das Album Desperate Man beweist wieder einmal, dass Eric Church trotz alldem kein typischer Country-Star ist. Zusammen mit seiner coolen Attitüde bringt er somit seine ganz eigene Version von Country an seine Fans – so wie auch an alle, die abseits vom Genre an Musik interessiert sind.
Wie heißt es so schön: Johnny Cash ist der einzige Country-Star, den Rockfans toll finden dürfen. Stimmt natürlich nicht, denn es gibt ja Eric Church!
Für Fans von: Tom Petty, The Rolling Stones, Eric Clapton
Anspieltipps: Desperate Man, Monsters, Solid, Drowning Man
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