Die besten Alben des Jahres 2019

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Die besten Country Alben aus 2019. Von Nashville Pop, über Southern Rock bis zum Neo-Traditional Country. Die CNTRY Redaktion hat entschieden!

2019: Was war das bitte für ein verdammt geiles Country-Jahr?! Nicht nur die unzähligen, genialen Konzerte der letzten 12 Monate werden in guter Erinnerung bleiben, sondern auch die vielen tollen Alben, die uns musikalisch durch das Jahr begleitet haben. Dabei gilt das finale Jahr des Jahrzehnts als das Jahr der starken Country-Frauen. Miranda Lambert hat sich kürzlich neu erfunden und brachte ein Stück Alternative-Rock in die Country-Welt, Maren Morris glitzerte erfolgreich mit ihrem Popfeuerwerk GIRL von den USA bis nach Deutschland und dann war da noch Americana-Superstar Brandi Carlile. Sie gründete nicht nur die progressive Country-Supergroup The Highwomen, sondern holte auch die Altmutter des Country, Tanya Tucker, zurück ins Rampenlicht. Aber 2019 feierte auch der traditionelle Country sein Comeback. Knapp an den Top 15 vorbei geschrammt ist zum Beispiel Justin Moore mit dem bis dato besten Album seiner Karriere, Late Nights And Longnecks. Aber auch Lukas Nelson & Promise of the Real, Riley Green, Brooks & Dunn und Runaway June verpassen unsere Liste nur knapp.

Lasst uns das Jahr nun Revue passieren… Hier sind unsere Top 15 Country-Alben des Jahres!

15. Jon Pardi – Heartache Medication

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Während die meisten Musikerinnen und Musiker aus Nashville auf moderne Töne setzen und den Fortschritt des Genres groß schreiben, geht Jon Pardi mit Heartache Medication einen ganz anderen Weg. Der gebürtige Kalifornier macht nicht nur einen sondern gleich zwei Schritte zurück und besinnt sich musikalisch auf die guten alten Zeiten der späten 80er Jahre. Die Storys in den Songs und die lyrische Umsetzung sind ein bis zwei Klassen besser, als die beim Vorgänger. Sie wirken erwachsener, gereifter und ehrlicher. Dafür sorgten mitunter einige der besten Songwriter, die in Nashville anzutreffen sind. Josh Thompson, Rhett Akins, der Hitlieferant Luke Laird und sogar Eric Church.

14. Miranda Lambert – Wildcard

Wildcard Album Cover, Sony Music

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Miranda Lambert’s Gespür für die richtigen Songs lässt sie auch bei ihrem neuesten Album Wildcard nicht im Stich. Das Album besticht durch tolle Storys und einen echt „rowdy“ Sound. Hier treffen zwei Welten aufeinander: Waschechter Alt-Rock und ein ordentlicher Schlag Country-Twang. Während Locomotive verwandelt Miranda Lambert zur Cowgirl-Punkerin, in Bluebird erzählt sie vom wahren Leben, gemeinsam mit Maren Morris provoziert sie gewitzt mit Way Too Pretty For Prison. Betonte E-Gitarren, dazwischen gesetzter Banjo-Sound und ein Hauch von Blues und Gospel im von Brent Cobb mitgeschriebenen Holy Water. Mit Wildcard hat die unangepasste Country-Queen ihren Legendenstatus sicher.

13. Lauren Jenkins – No Saint

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Das Debütalbum der Texanerin Lauren Jenkins brachte uns einen versierten Mix aus modernem Country mit einem Schuss Americana und einer gehörigen Portion Singer-Songwriter Anleihen. No Saint ist ein Album wie das Auf und Ab des Lebens, voller ehrlicher und intensiver Emotionen. Getragen von der sanften, aber auch leichten Stimme der Protagonistin des Werkes. Lauren Jenkins zeigt sich in No Saint als tapfere Geschichtenerzählerin, deren Stories dem Hörer in ihren Bahn zieht und nicht mehr loslassen will.

Konzert-Tipp: Lauren Jenkins ist schon im Januar wieder zurück in Deutschland. Sie supported Brett Eldredge bei seinen Shows in Köln und Hamburg. Tickets für diese Konzerte bekommt ihr hier!

12. The Highwomen – The Highwomen

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Als Antwort auf die von Männern dominierte Counry-Musik Industrie formte sich 2019 eine neue Country-Supergroup, die mit ihrem Namen clever an die Highwaymen kokettiert. Doch wer nun meint, die vier Damen Maren Morris, Brandi Carlile, Natalie Hemby und Amanda Shires würden sich mit Willie, Cash, Waylon und Kristofferson messen, der irrt. Die Highwomen setzen ein liberales Zeichen in die Country-Welt. Das Debütalbum nimmt sich den wichtigsten Themen der heutigen Gesellschaft an. Integration, Solidarität und Inklusion zwischen Alter, Herkunft und Geschlecht. Dabei durchbrechen die Ladies Stereotypen und liefern ihre Message umher von ruhigen Harmoniegesang, cleveren Lyrics und traditionellen Americana-Klängen.

11. Lady Antebellum – Ocean

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Schon die Leadsingle ihres Albums Ocean machte klar: Lady Antebellum knüpfen endlich wieder an den Sound ihrer erfolgreichsten Jahre an, als Need You Know die Welt eroberte. Ein Schritt zurück sozusagen, der sich musikalisch mehr als lohnt. Nach dem sehr Pop-Inspirierten und glanzvollen Heart Break konzentriert sich das Trio wieder auf ihre Stärken. Fiddle, Banjo, Akustik- und E-Gitarre, Klavier und der Verzicht auf Drumloops zeichnen sich aus, genauso wie die wie immer ausgezeichneten stimmlichen Fähigkeiten von Charles Kelley und Hillary Lindsey. Das Herzstück des Longplayers bilden die wunderschönen, überraschend nicht kitschig geratenen Balladen wie Crazy Love, Ocean oder What I’m Leaving For. Aber auch die rockigen Stücke wie You Can Do You, das mit keltischen Klängen angehauchte Boots und der kraftvolle Heartland-Rocker The Things That Wreck You mit Little Big Town überzeugen auf jeder Linie. Lady A’s bisher bestes Album!

10. Austin Jenckes – If You Grew Up Like I Did

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„Ich bin nur ein Typ mit ’ner Gitarre, der singt“, sagt Austin Jenckes über sich selbst. Ziemlich bescheiden, aber wir denken, Austin weiß genau welches große, seltene Talent er besitzt. Seine unvergleichliche, klare, etwas schraffe, melodische Stimme trägt die zum größten Teil introspektiven Lyrics der erdigen Songs seines Albums If You Grew Up Like I Did auf ein äußerstes Maß an Perfektionismus. Mit gerade einmal neun Songs entfaltet das Album gerade mit seinem Gros an persönlichen, ruhigen und einfühlsamen Songs wie eine einzigartige Intensität. Wie zum Beispiel Fat Kid, ein Song über Außenseiter (geschrieben von Neil Mason, Lori McKenna und Andrew Dorff), oder Never Forget beweisen. Und wenn es denn doch mal lauter und rockiger wird (We Made It, Never Left Memphis), kann man zu Recht sagen: Austin, You Made It!

Konzert-Tipp: Austin Jenckes spielt im März 2020 beim C2C: Country to Country Festival in Berlin. Wer den sympathischen Sänger live erleben möchte, bekommt hier Tickets!

9. Tyler Childers – Country Squire

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Noch ein Album, das nur neun Songs braucht, um mit breiter Kante zu überzeugen: Country Squire! Produziert von Mastermind Sturgill Simpson, erfindet sich Tyler Childers mit dem Purgatory Nachfolger nicht neu, sondern gräbt noch tiefer in seine musikalischen Wurzeln und definiert seine Musik endgültig als kompromissloser Kentucky Sound. Und der zeichnet sich mal durch typischen, ländlichen Realismus aus, wie im genialen House Fire, oder bittersüßer Romantik in All Your’n. Große Songs mit feiner und eigenwilliger Bodenständigkeit.

Konzert-Tipp: Tyler Childers spielt bereits im Januar eine Show in Berlin. Wer sich das nicht entgehen lassen möchte, kann hier Tickets bestellen!

8. Paul Cauthen – Room 41

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Paul Cauthen’s aktuelles Album entsteht nach einer schmerzlichen Trennung, sowie den Versuch Herzschmerz und Angst mit Alkohol und Drogen zu ertränken. Room 41 ist das Organ einer erschreckenden Zeit des Paul Cauthen. Hier schürt er den eigenen Verfall in 10 Stücke, komprimiert darin aber auch seine heute wichtigste Säule – den heiligen Geist. Die Songs erdrückend, wirken irgendwie zerstört und depressiv verletzt. Eben genau wie Cauthen selbst, während der Residenz in Zimmer 41. Da dauert es auch nicht lange, bis er das böse Kind Kokain beim Namen nennt. Doch richtig interessant wird die Scheibe, wenn sie in ruhigen Sphären spielt. Wie etwa Prayed for Rain beweist, dass zum Ende hin zum epochalen Gospel aufblüht. Mit Room 41 ist Paul Cauthen ein kleines Meisterwerk gelungen. Sein eigenes Vermächtnis von zwei extremen Jahren. Ein Album zwischen Sucht, Akkord und Zerstörung.

7. Luke Combs – What You See Is What You Get

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Luke Combs ist der Country Man der Stunde. Mit What You See Is What You Get liefert er nicht nur feinsten Country-Rock zwischen Moderne und Traditionen, sondern auch versiertes Songwriting. Dabei arbeitete Combs erneut mit angestammten Personal zusammen. Scott Moffatt produzierte auch What You See Is What You Get, während Luke Combs die Songs wieder zusammen mit Ray Fulcher, Jonathan Singleton und Randy Montana schrieb. Gemeinsam haben die Herren mit ihren engagierten Studiomusikern eine Platte geschaffen, die sich an keiner Stelle hinter dem Erstlingswerk verstecken muss. Vielmehr legt man sogar noch eine Schippe drauf. Dafür sorgen die hochkarätigen Gastsänger Eric Church in Does To Me oder der Honkytonk Drinking Song 1, 2, Many mit Brooks & Dunn. 

Konzert-Tipp: Luke Combs ist als Headliner des C2C: Country to Country in Berlin bestätigt! Tickets für das dreitägige Festival gibt es hier!

6. Whiskey Myers – Whiskey Myers

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Whiskey Myers entwickelten sich schnell zu einer der Vorzeigebands des Südstaaten-Rock. Ihr dieses Jahr erschienene, selbsbetitelte Album, produzierte die Band in Eigenregie. Herausgekommen ist ein 14-teiliger, schweißtreibender Longplayer mit starken, energiegeladenen Vollblutrock-Songs. Es hämmert aus allen Ecken, links und rechts scheinen aber auch die texanischen Wurzeln durch. Wie etwa in Houston County Sky oder Running, die sich zu wahren Red Dirt Meisterwerken entfalten, oder wenn die Jungs in Bitch dem Nashville Pop den Mittelfinger zeigen. Kurz gesagt, Adrenalingeladener f*ckin‘ Rock’n’Roll. In diesem Sinne: Lang lebe die Pommesgabel!

5. Maren Morris – GIRL

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2019 entwickelte sich ein echter Hype um die 28-jährige Texanerin Maren Morris, nicht nur in ihrem Heimatland USA – auch hierzulande. Woran das liegt? Maren Morris‚ Sound klingt frisch, elektrisiert den Hörer mit einem ordentlichen Hip-Hop und R&B Feeling. Die Stimme von Maren hat viel Soul. Es ist die Art von Stimme, die einem das Gefühl von Freiheit gibt – ihre Musik lässt einem Jeden aus dem Alltag entfliehen. Egal ob mit inspirierenden Texten oder Songs wie in dem E-gitarrenlastigen Flavor. „Ich koche einfach nach meinen eigenen Geschmack, auch wenn es nicht deine Sache ist. Denk darüber, was du denken willst.“ Das ist fast schon rebellisch und musikalisch ein Wink an den Synth-Rock der 80er Jahre. In Zusammenarbeit mit den preisgekrönten Produzenten busbee und Greg Kurstin (unter anderem Adele, Sia und P!NK), hochklassigen musikalischen Gästen (Brothers Osborne, Brandi Carlile) schafft Morris ein Werk mit einem überzeugenden Maß an Glaubwürdigkeit und Authentizität.

4. Tanya Tucker – While I’m Livin‘

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17 Jahre lang war kümmerte sich Tanya Tucker lieber ihrer Ranch und Pferde anstatt der Musik. Irgendwie, wie auch immer, ging sie dann doch wieder zurück ins Tonstudio. Gemeinsam mit dem Produzenten-Doppel Brandi Carlile und Shooter Jennings entstand ihr ruhiges, aber kraftvolles Comebackalbum, dessen Songs nahezu ausschließlich aus der Feder Carlile’s stammen. Die alte Country-Grande-Dame zeigt mit While I’m Livin‘ das Musik gar nicht laut sein muss, um laut wargenommen zu werden. Carlile und Jennings konzentrieren sich auf die rauchige, kraftvolle Stimme Tuckers, die einen jeden Song mit Leichtigkeit trägt. Umso gediegener fällt die Instrumentalisierung aus, bei der Jennings sich auf klassische Akustik-Untermalung konzentriert. Punktlandung und ein mehr als gelungenes Comeback.

3. Midland – Let It Roll

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Midland, das sind Mark, Jess und Cameron, stehen für Lässigkeit und Coolness. Zu ihren Fans gehören sowohl traditionelle Country-Puristen, wie auch Liebhaber des modernen Country-Pop. Denn Midland fühlt sich an wie eine Zeitreise, zurück in die guten alten Jahre. In den sozialen Medien erlebt man die drei Jungs als rebellische, chaotische Partypeople, doch ihre Musik steht dem im Gegensatz: Soft, glattgeschliffen und smooth. Harmlos, unbeschwert und witzig. Auch auf Let It Roll huldigen allerlei retrospektive Songs George Strait, Dwight Yoakam oder die Eagles, während Wystrach’s weiche Stimme über den 14-teiligen Longplayer fliegt. So entsteht ein unnachahmlicher Country-Soul, dessen „Softness“ ein federleichtes Hörerlebnis versprüht. Midland feiern mit Let it Roll den Country-Pop Sound der 70er. Pure Nostalgie!

Tour: Midland kommen im März 2020 für zwei Konzerte nach Deutschland. CNTRY präsentiert die Shows in Hamburg und Berlin. Tickets gibt’s hier!

2. Thomas Rhett – Center Point Road

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Das beste Popalbum 2019 kommt aus Nashville. Nämlich von Thomas Rhett, ein Künstler, der so einiges beherrscht. Er ist ein cleverer Songwriter, ein begnadeter Vokalist und Entertainer. All diese Talente zeigt Thomas mit Center Point Road, auf dem er voll auf persönliche Geschichten, Familie, Heimat setzt. Das ganze im Umfeld einer herrlich glatt produzierten, ordentlich poppigen Atmosphäre – getränkt in viel Funk, Soul, R&B und ordentlich Starpower! Thomas Rhett schrieb einige der Songs mit OneRepublic Frontmann Ryan Tedder, während er gesanglich von Jon Pardi, Little Big Town und Kelsea Ballerini unterstützt wird. Ruhige, einfühlsame Songs stehen hier neben kraftvolle, antreibende Power-Jams und Upbeat Pop Songs. Besser geht Popmusik mit einem Hauch von Country-Feeling wirklich nicht!

1. Randy Houser – Magnolia

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Randy Houser hat seine Fans fast drei Jahre auf neue Musik warten lassen, bis im Januar endlich Neues erschien. Nun ist Houser wieder am Start, ganz neu, ganz frisch. Und übertrifft sich damit selbst. Magnolia ist ein Album voller geballter Southern Roots, musikalisch vielfältig und an manchen Stellen auffällig biografisch. Randy Houser schrieb an allen Songs des Longplayers mit und nahm einige der besten Songwriter der Szene ins Boot. Unter anderem brachten sich die Jungs von Brothers Osborne, Jaren Johnston und auch Lucie Silvas in die Textzeilen mit ein. Mit Letzterer kam auch das wunderschöne Duett Our Hearts zustande, das mit Americana-und Folkeinflüssen für einen Moment der Ruhe sorgt.

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