Country-Star Jason Aldean spaltet Amerika: Gewaltaufruf oder Cancel Culture?

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Jason Aldean sieht sich derzeit massiver Kritik und Vorwürfe ausgesetzt. Text und Musikvideo seiner aktuellen Single seien waffenverherrlichend und verharmlosen Rassismus.

Für den erfolgreichen Country-Rocker Aldean ist seine aktuelle Radiosingle „Try That In A Small Town“ „das Gefühl einer Gemeinschaft, die ich als Kind hatte und in der wir uns um unsere Nachbarn kümmerten, unabhängig von gesellschaftlichen Unterschieden oder Glaubensrichtungen.“

Doch schon zur Veröffentlichung des Songs wurden mehrere kritische Stimmen laut. Jason Aldean setze sich, so eine Twitter Nutzerin, in „Try That In A Small Town zu solidarisch mit dem Besitz von Waffen auseinander. Obwohl er 2017 beim Route 91 Festival in Las Vegas auf der Bühne stand, als ein Schütze mehr als 60 Menschen erschoss. Bis heute das schlimmste Schusswaffen-Massaker in der Geschichte der USA.

Der Songtext im Wortlaut:

Got a gun that my granddad gave me / They say one day they’re gonna round up / Well, that shit might fly in the city, good luck / Try that in a small town

Mittlerweile bezog auch Musikerkollegin Sheryl Crow Stellung: „Ich komme aus einer Kleinstadt. Sogar Menschen in Kleinstädten haben die Gewalt satt“, schrieb die Sängerin in einem Tweet, der an Aldeans Account gerichtet war. „Die Förderung von Gewalt ist weder kleinstädtisch noch amerikanisch. Das solltest du besser wissen als jeder andere, da du eine Massenerschießung überlebt hast.“

Das Musikvideo zu „Try That In The Smalltown“

Spätestens jetzt und vor allem nach der Veröffentlichung des offiziellen Musikvideos am 14. Juli steht Jason Aldean weiter unter Bedrängnis. Denn mehrere Kritiker, Aktivisten und Hörer werfen dem aus einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Georgia stammenden Sänger  Waffenverherrlichung und rassistische Tendenzen vor. 

So wurden einige Szenen vor einem Gerichtsgebäude im Maury County Courthouse gedreht, einem Gerichtsgebäude. Dieses diente als Schauplatz mehrerer Vorfälle rassistischer Gewalt. Darunter der Lynchmord an den Afroamerikaner Henry Choate im Jahr 1927. Außerdem war der Ort Schauplatz von massiven Rassenunruhen im Jahr 1946, dem Columbia Race Riot. Daneben enthält das Musikvideo auch Aufnahmen von Protesten gegen Polizeigewalt und diverser Raubüberfälle.

Jason Aldean nimmt Stellung 

Nachdem der amerikanische Musiksender CMT das Musikvideo zu „Try That In A Small Town“ aus der Rotation nahm, meldete sich auch der beschuldigte Jason Aldean und stellt klar: „In den letzten 24 Stunden wurde mir vorgeworfen, ein Lynchjustiz-Song veröffentlicht zu haben (eines, das seit Mai veröffentlicht wurde) und wurde mit dem Vergleich konfrontiert, dass ich (direktes Zitat) mit den landesweiten Black Lives Matter-Protesten nicht allzu zufrieden sei. Diese Verweise sind nicht nur unbegründet, sondern auch gefährlich“, erläutert Aldean.

 „Es gibt keine einzige Zeile im Songtext, die sich auf Rassen bezieht oder darauf hinweist – und es gibt keinen einzigen Videoclip, der unwahre Nachrichtensequenzen zeigen – und obwohl ich respektieren kann, dass einige ihre eigenen Interpretation eines Songs haben – das geht zu weit. Wie so viele betonten, war ich an beim Route 91 vor Ort – wo zu viele ihr Leben verloren – und unser Land erlitt kürzlich eine weitere herzzerreißende Tragödie.“

„NIEMAND, mich eingeschlossen, möchte weiterhin sinnlose Schlagzeilen oder auseinandergerissene Familien sehen (…) Meine politischen Ansichten waren nie etwas, das ich verheimlicht habe. Und ich weiß, dass sich viele von uns in diesem Land nicht einig sind, wie wir zu einem Gefühl der Normalität zurückkehren können. Um wenigstens einen Tag ohne Schlagzeile auszukommen, die uns nachts wach hält. Der Wunsch danach  ist es, worum es in diesem Song geht.“

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