Review: Justin Moore “Late Nights And Longnecks” – Ehrlich und traditionell

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Fast genau drei Jahre ist es her, als Justin Moore sein letztes Studioalbum veröffentlicht hat. Kinda Don´t Care erreichte den Spitzenplatz der Album Charts und brachte mit You Look Like I Need A Drink und Somebody Else Will gleich zwei Nummer eins Singles hervor. Jedoch wurde es von einigen Kritikern und Fans auch auseinandergenommen. Zu poppig und gar nicht sein Stil heißt es in einigen Rezessionen. Nun steht der neue Longplayer an und verspricht vieles. Late Nights and Longnecks soll das traditionellste Album sein, das er je gemacht hat, verkündet der Sänger auf seiner Facebookseite

Moore besinnt sich auf seine Wurzeln

Und er hält was er verspricht. Die Fehler, die er beim letzten Album gemacht hat, hat er nicht nur vermieden sondern legt noch eine Schippe drauf. Mehr Authentizität geht nicht. Moore übernahm bei allen zehn Songs das Songwriting und sorgte dafür, dass nicht dahergelaufene Titel veröffentlicht werden sondern sorgfältig ausgewählte und handfeste Geschichten aufgetischt werden.

Der Sound erinnert ein wenig an seine vergangenen Hits wie Small Town USA oder Point At You. Rockig traditionell und mit seinem unverkennbaren Southern Drawl führt der Sänger aus Arkansas durch das kurzweilige Album. Dem Thema Alkohol räumt Moore viel Platz ein. Glatte sechs Songs handeln vom Feuerwasser oder zumindest der Folgen am Tag danach. Und welche Gründe es gibt, zu Whiskey und Co zu greifen, erläutert der Sänger gleich im ersten Song Why We Drink, den er zusammen unter anderem mit David Lee Murphy geschrieben hat. Egal ob das eigene Team gewonnen oder verloren oder ob es eiskalt oder heiß draußen ist. Ein Grund zum Trinken findet man immer. Begleitet wird der rockige Song mit einer dezenten Steelguitar im Hintergrund.

Ehrliche Texte machen den Unterschied

Seine aktuelle Single The Ones That Didn´t Make It Back Home, die momentan Kurs auf den Spitzenplatz der Radiocharts macht, ist eine Ehrung aller, die ihr Leben für ihr Land gelassen haben. Der Sound dieses Liedes erinnert ein wenig an den der Jahre 2013 bis 2015 jedoch fühlt er sich authentisch und echt an. Genau dies, was Justin Moore bei seinem Vorgängeralbum vermissen ließ. Ein weiteres Highlight ist Jesus and Jack Daniels, in dem er all sein lyrisches Können unter Beweis stellt. Mama loved Jesus, Daddy loved Jack Daniels heißt es im Refrain und erzählt von unterschiedlichen Methoden mit dem Leben umzugehen.

Mit dem Song Good Times Don´t endet das Album mit der Botschaft, dass sich die Zeiten zwar ändern aber die guten Zeiten dagegen nicht. So erzählt er leicht humorvoll, dass es zwar auch andere Traktorenfarben als Grün gibt und auch andere Jeansmarken als Wrangler auf dem Markt sind. Aber eines bleibt immer gleich, sobald Hank (Williams) im Radio kommt, wird aufgedreht. Begleitet mit einer akustischen Gitarre macht der Song richtig Spaß und ist auch somit einer der besten dieses Albums.

Die Wartezeit hat sich gelohnt

Justin Moore meldet sich mit einem ehrlichen Album zurück, das genau auf ihn zugeschnitten ist und ihn als glaubwürdigen Countrymusiker bestätigt. Mit seinem Sound erforscht er zwar keine neuen Gebiete aber er bleibt seiner Linie treu und das steht ihm am besten. Ehrliche Texte, traditioneller Sound, verbunden mit Rock und mächtig Südstaatendialekt ist Late Nights and Longnecks genau das richtige für eine lange, laue Sommernacht mit einem kühlen Blonden.

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