Wehmütige Gefühle treffen auf eingängige Klänge: Max McNown offenbart sich dem Songwriter-Pop.
Die Country-Musik bietet gerade viele junge neue Stimmen, TikTok sei Dank. Max McNown ist einer davon. Sein Song „ A Lot More Free“ ging dort nämlich richtig durch die Decke. Jetzt – mit gerade einmal 23 Jahren auf der Brust – erscheint das zweite Studioalbum des Sängers. „Night Diving“ heißt es und warum seine Musik vor allem bei Generation Z kometenhaft ankommt, bringt es auf den Punkt.
Denn Max McNown schafft es ähnlich wie Zach Bryan und Tyler Childers seine Gefühlswelt auf Papier zu bringen, doch seine Klangwelt und Stimme sind viel weniger rau, nämlich mehr glatt und weich. Trotzdem ist „Night Diving“ düsterer und empfindlicher gelungen als sein Vorgänger. Wenn McNown Songs wie „Better Me For You (Brown Eyes)“ singt, bleibt das wahnsinnig lange im Ohr. Andere Titel wie „Azalea Place“ und „Hotel Bible“ tun das auch, tauchen aber bedeutend tiefer in das Herz ihres Sängers ein. Wenn schließlich „Marley“ zum Ende des Albums erklingt, erinnert Max McNown an die erlösende Kraft, die Musik geben kann. Musikalisch erinnert das sehr an Noah Kahan oder Ed Sheeran, ist auf weite Strecken mehr Folk als Country. Kein Wunder, denn produziert wurde „Night Diving“ von Jamie Kenney, der vor allem für seine Zusammenarbeit mit Colbie Caillat bekannt ist.
Max McNown ist nicht der Mann für die rauen und sandigen Country-Töne. „Night Diving“ ist glatt und frisch gebügelt, aber mit all den wehmütigen Texten und leisen Gedanken lässt es nicht los. Ob man das nun als Country oder Folk stempeln sollte? Geschenkt! Nennen wir es doch einfach Storyteller-Pop. Und wer sich das mal live geben möchte, kommt nach Berlin zum C2C Festival. Dort tritt Max McNown am 06. sowie 07. März auf.
Night Diving ist seit dem 24. Januar 2025 via Fugitive Records / The Orchard erhältlich.