Nik Wallner im Interview: „Mit ‚Hell Yeah!‘ wollen wir ein Signal senden!“

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Nik Wallner will mit modernen Country-Pop auf deutsch durchstarten. Der sympathische Newcomer im ausführlichen Interview mit CNTRY.

Natürlich liegt Nashville nicht im Voralpenland. Der Tegernseer Nik Wallner hat sich trotzdem in die Country-Musik verliebt. Und das, obwohl im Bayern nur die wenigsten Cowboystiefel tragen, oder Banjo spielen. Trotzdem ist der Sound des sympathischen Newcomers genau dort verwurzelt. Denn seine Songs tragen das Herz auf der Zunge, verströmen Ehrlichkeit und Bodenständigkeit. Eben genau wie bei den Genre-Größen, die sich Keith Urban, Luke Combs oder Darius Rucker nennen. Der Unterschied zu den amerikanischen Superstars liegt allerdings auf der Hand. Nik Wallner singt seine Country-Pop-Songs in seiner Muttersprache – auf Deutsch.

Gemeinsam mit Erfolgsproduzent Tom Olbrich (u.a. Andreas Bourani) nahm Wallner sein Debütalbum auf. Daraus erschien mit „Hell Yeah!“ Ende Mai der erste Vorbote. Mit einem Augenzwinkern und viel Wortwitz lädt er darin zu seiner ganz persönlichen Feierabend-Party ein. Dazu hören wir einen kraftvollen Sound, der sich aus Country ebenso speist wie aus Rock oder Pop. Und sofort ins Ohr geht: „Es gibt Nächte, die muss man durch ein Glas sehen“, heißt es da. Na dann mal, Prost!

Im Interview weiter unten stellt sich Nik Wallner nicht nur sich und seine Musik persönlich vor, sondern gibt auch einen Ausblick auf neue Songs!

Erfrischender Sound: Die Debüt-Single „Hell Yeah!“

CNTRY: Du machst Country-Pop auf Deutsch. Wie kam es zu der Idee?

Nik Wallner: Die Idee lag eigentlich auf der Hand. Ich komme ja auch vom Land und mich haben schon immer die Sachen, die die amerikanischen Kollegen spielen super interessiert. Gerade das authentische, das handgemachte, die Instrumentierungen waren sehr ansprechend. Dadurch, das es so etwas auf deutsch noch nicht gibt, haben ich und mein Team uns dazu entschlossen, das wir es hier etablieren. Deswegen Country auf deutsch. Dabei wollen wir den Country aus Amerika nicht kopieren, wir wollen es auf deutsch ummünzen, damit es zu uns passt.

Den Charme und Stil der modernen Country-Musik ins deutsche zubringen muss eine große Herausforderung sein…

Ja, die Benchmark von den amerikanischen Kollegen ist schon hoch. Nashville ist einfach die Country-Stadt. Alles was Rang und Namen hat ist natürlich dort. Deswegen will man es auch nicht verramschen, man will es qualitativ hochwertig machen. Es war uns von Anfang an wichtig, dass es nicht trashig rüberkommt. Sondern das wir wertschätzen, was die Amerikaner machen und wir das zu unserem eigenen Stil uminterpretieren. Sodass es zu uns passt, dass die Leute es auch verstehen und merken, Ja es ist was anderes. Klar es sind die gleichen Werte, Symbole und Instrumentierungen, die man aus Nashville kennt – aber es ist unser eigenes Ding. Da hat man auf alle Fälle durch die Vorbilder aus Amerika den Druck gespürt, dass man das nicht schlecht machen will.

Wer sind denn deine Vorbilder aus den Staaten oder Deutschland?

In Deutschland gibt es ja nicht viele. Gerade im Country-Bereich sind wir – so wie wir es machen – die Ersten und etablieren das als Genre. Wir finden, das wird auch sehr interessant werden. Ich glaube das Publikum ist, vielleicht auch durch Corona, noch bereiter dazu, dass man so etwas hat. Ansonsten gibt es in Deutschland verschiedene Pop-Künstler, die ich cool und authentisch finde, wie Wincent Weiß. Ich finde den Typen einfach ganz lustig, ein authentischer Kerl. Aber musikalisch sind da weniger Parallelen zu finden. Da sind es schon eher die amerikanischen Stars. Luke Combs, Jimmie Allen, die All Time Favorites Keith Urban, Dwight Yoakam von damals. Das sind alles krasse Kerle.

Mit der ersten Single wollten wir aufwecken und auf den Tisch hauen!

Nik Wallner

Auch wenn es wirklich schwierig war, Country ins deutsche zu bringen… Das es geklappt hat zeigt deine erste Single „Hell Yeah!“. Wie sehen das die Hörer? Wie war die Resonanz nach dem Release?

Mit der ersten Single sind wir super zufrieden! Genauso wie wir es uns gewünscht haben, dass auch das Feeling rüberkommt. Mit der ersten Single wollen wir aufwecken, auf den Tisch hauen und etwas anderes einleiten. Auch der Corona-Situation war es geschuldet, dass die Leute die Aufbruchstimmung und Lockerungen dankend annehmen, gerne wieder einen draufmachen und die Nächte durch ein Glas sehen wollen. Dieser Song ist genau dafür ausgelegt und bringt, glaube ich, diese super Stimmung auch rüber. Ich bin super zufrieden und die Leute feiern es auch ab! Deswegen kann ich mir nichts anderes und schöneres vorstellen.

„Hell Yeah!“ funktioniert übrigens – ich habe vergangener Woche in kleiner Runde den Selbsttest gemacht – auch auf einer Schlager-Playlist zwischen Ben Zucker und Matthias Reim. Ist das ein Kompliment für dich oder eine Beleidigung?

Das werte ich eigentlich gar nicht. Mich freut es, das die Musik gehört wird – das ist das Wichtige! Weil es natürlich grad am Anfang schwierig ist ein Publikum zu finden, diese Art von Musik gab es bisher ja noch nicht. Da musst du schon ein bisschen eruieren. Ich weiß für mich persönlich, dass ich nicht Schlager bin. Wir machen ja auch keinen Schlager, das merkt man glaube ich auch relativ schnell. Wenn ich in Playlisten von Schlager drin bin, dann gerne! Wenn es die Leute hören freut es mich natürlich. Mich darf ja jeder hören. Mich soll auch jeder hören, ob dass der Heavy Metaller ist oder der Hip-Hop-Hörer ist mir komplett egal. Wenn er das Lied abfeiert oder eine emotionale Bindung aufbauen kann, dann habe ich das, was ich mit meiner Musik machen möchte, erreicht. Und dann bin ich auch glücklich! (Lacht)

Nik Wallner stellt sich vor:

Grafik: CNTRY (aus dem März 2020)

Was macht denn konkret einen guten Country-Song aus?

Da finde ich sicher viele Parameter. Aber wenn man es runter bricht, sind es eigentlich die ganzen einfachen Sachen. Klar, Lyrics sind immer wichtig. Es muss Situationen beschreiben, die jeder kennt, die jeder nachfühlen und empfinden kann. Das authentische was daraus hervorgeht, macht einen Country-Song immer aus. Vielleicht auch mit Klischees spielen, das machen ja die Amerikaner mit Perfektion. Das funktioniert bei uns in Deutschland natürlich nicht immer, deshalb musst du das immer mit einem kleinen Augenzwinkern machen. Die Liebe zur Familie, die Liebe zu den Freunden, zur Heimat. Das gekoppelt mit wunderschönen Instrumenten, die bei uns nicht so sehr bekannt sind. Mandoline, Banjo oder Pedal Steel. Gerade bei Pedal Steel schauen wahrscheinlich manche auf die Bühne und denken sich: „Was ist denn das für ein Teil?“ Die Kombination daraus macht es aus, die Einfachheit, die Bodenständigkeit, Ehrlichkeit und die Authentizität dahinter. Gepaart mit superschönen Situationen die jeder nachempfinden kann.

Wie viel Country steckt in einem waschechten Bayer vom Tegernsee?

Ich komme halt vom Land und bin schon immer so aufgewachsen. Ich muss mich nicht verstellen, weil ich schon immer so gewesen bin. Seitdem ich auf dieser wunderschönen Erde wandle, bin ich hier. Ich habe hier meine Freunde, die alle in einem gefühlten Radius von 10 Metern um mich herum wohnen. Meine Familie ist hier, ich habe eine wunderschöne Natur um mich. Also genau die Sachen, über die die Amerikaner die ganze Zeit singen. Deswegen ist bei mir der Grundstein schon komplett gelegt gewesen. Und das dann gepaart mit der ehrlichen, authentischen Musik… Was mir auch immer wichtig ist, das sie auch komplett handgemacht ist. Weil ich es schön finde, wenn man auf einer Bühne Leute sieht, denen du es ansiehst, dass sie performen können. Ihre Instrumente verstehen und den Spaß dabei haben. Das habe ich soweit in mir, deswegen musste ich auch nicht unbedingt nachforschen, ob viel Country in mir steckt. Ich leb’s halt. (Lacht)

Video: Nik Wallner und die wirklich fiesen Fragen

https://www.instagram.com/tv/CP5wQHYC_j6/?utm_medium=copy_link

Nun hast du deine erste Single herausgebracht, eine Akustikversion gibt es jetzt auch. Und du feierst deine Premiere im ZDF Fernsehgarten. Was erwartet uns in den kommenden Monaten noch?

In den kommenden Monaten erwarte ich mir sehr viel. Das Album ist ja schon soweit fertig, das kann ich schon mal verkünden! Es ist jetzt natürlich schon ein bisschen schwierig mit Corona, wie man an das Publikum rangeht. Besonders mich als Newcomer zu positionieren, der nicht die große Reichweite hat wie ein etablierter Künstler. Deswegen muss man das auch ein bisschen anders angehen. Wir werden aber in naher Zukunft weitere Singles raushauen, damit der Zuhörer auch merkt, dass es andere Facetten gibt, die wir spielen können. Um uns vom Publikum kennenlernen zu lassen. Für nächste Woche ist auch schon ein Musikvideodreh für einen weiteren Song geplant. Wir wollten eigentlich schon diese Woche anfangen zu drehen, aber das Wetter macht nicht so ganz mit. es wird alles komplett draußen stattfinden, da ist es bei mir mit Gewitter im schönen Bayernland ein bisschen schwierig. (Lacht)

„Hell Yeah!“ ist ordentlich rockig. Gehen die restlichen Songs in eine ähnliche Richtung?

Jein… – Teilweise. (Lacht) Mit „Hell Yeah!“ wollen wir natürlich ein Signal senden. Wir wollten aktiv raus und nicht mit einer Ballade um die Ecke kommen. Das würde auch zur Stimmung in der Bevölkerung gerade nicht reinpassen. Es ist eine Aufbruchstimmung, alles wird glücklicher und normaler. Deshalb war „Hell Yeah!“ einfach prädestiniert dafür. Aber auf dem Album ist prinzipiell und für meinen Geschmack alles dabei, was das Country-Herz begehrt. Von wunderschönen Balladen, über lustigere, fröhlichere Songs. Dann wieder rockigere Nummern, aber immer mit Country-Instrumentierung. Es ist also wirklich alles abgedeckt, damit der Zuhörer die größte Gaudi haben kann. Und mit allem zufrieden rausgeht!

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