Old Dominion rockten erstmals Hamburgs DOCKS – ein mitreißender Country-Abend mit Hits, Humor und Special Guest Kassi Ashton.
Zum dritten Mal war die US-Country-Band Old Dominion in Deutschland zu Gast – erstmals allerdings in Hamburg. Und wer an diesem und anderen Abenden im DOCKS auf der Reeperbahn dabei war, dürfte schnell gemerkt haben: Selten war die fünfköpfige Band so locker, spielfreudig und charmant wie an diesem besonderen Tourstopp.
Das DOCKS, Hamburgs größter Konzertclub, entwickelt sich ohnehin mehr und mehr zum Country-Konzert-Schuppen Nummer 1 der Stadt. Schon beim Einlass lag diese besondere Mischung aus hanseatischer Neugier und amerikanischer Leichtigkeit in der Luft – und als Kassi Ashton gegen 20 Uhr die Bühne betrat, war die Stimmung bereits auf Betriebstemperatur.
Kassi Ashton eröffnet den Abend

Die Sängerin aus Missouri eröffnete den Abend gemeinsam mit ihrem Gitarristen – reduziert, ehrlich, akustisch. Ihre raue, unverwechselbare Stimme füllte den Raum sofort, und mit Songs wie „Sounds Like Something I’d Say“ (im Original ein Duett mit Parker McCollum) und „Drive You Out Of My Mind“ traf sie mitten ins Herz des Publikums. Dazwischen redete Kassi Ashton charmant über Songwriting, Tourleben und darüber, wie besonders es sei, Country-Musik so weit weg von Nashville zu spielen. Kein Wunder, dass viele Fans ihr Set schon als Highlight des Abends bezeichneten.
Dann war es Zeit für Old Dominion – und die starteten energiegeladen. „Coming Home“ eröffnete das Konzert, und Frontmann Matthew Ramsey griff zur Mundharmonika, als wolle er sagen: Heute Abend bekommt ihr alles, was diese Band zu bieten hat. Und das ist eine ganze Menge. Spätestens bei „No Hard Feelings“, bei dem Ramsey kurzerhand zum Xylophon wechselte, war klar, dass hier Musiker auf der Bühne stehen, die mit spielerischer Leichtigkeit zwischen Humor, Herz und Handwerk balancieren.
Schon früh war die Energie im Raum greifbar. Bei „Break Up With Him“ und „Make It Sweet“ sang das Publikum jede Zeile mit, bei „No Such Thing As A Broken Heart“ und „Nowhere Fast“ schwappte die Stimmung endgültig über. Ramsey grinste breit: „Ihr seid das lauteste Publikum der Tour!“.
Old Dominion mit viel Charme, Witz & Emotionen
Fotos: Vivien Kloss für CNTRY
Ein besonders sympathischer Moment entstand, als Matthew eines der Mitsing-Momente etwas zu lang ausdehnte – und das deutsche Publikum plötzlich textlich ins Straucheln geriet. Doch anstatt peinlicher Stille folgte gemeinsames Lachen: Band und Fans feierten sich gegenseitig für die charmante Verwirrung.
Dass Old Dominion live nicht nur ihre Radiohits runterspielen, sondern echte Musiker mit Witz und Tiefgang sind, bewiesen sie mit einem beeindruckenden Set aus Hits, Fan-Favoriten und spontanen Songwünschen. Wie Matthew Ramsey im Interview mit CNTRY bereits verraten hatte, sind Publikumswünsche fester Bestandteil der „How Good Is That World Tour“ – eine technische Herausforderung für Crew und Soundteam, aber eine, die sie souverän meistern. Das lobte auch Matthew herzlich. So landeten an diesem Abend Songs wie „All I Know About Girls“, „Water My Flowers“, „Love Drunk And Happy“ und „Stars In The City“ spontan nach Zuruf auf der Setlist – ein Geschenk an die Fans, das für echte Verbundenheit sorgte.
Natürlich durften auch die großen Old Dominion Hymnen nicht fehlen: „Snapback“, „Hotel Key“ und „One Man Band“ brachten das DOCKS endgültig zum Kochen, während „My Heart Is A Bar“ und „Memory Lane“ die leiseren, nachdenklichen Momente lieferten. Mit Akkordeon und „I Was On A Boat That Day“ verabschiedete sich die Band schließlich mit großer Euphorie. Und das Publikum feierte, als würde der Sommer noch einmal zurückkehren.
Ein Abend voller Spielfreude, Humor und Herz, der einmal mehr zeigte: Wenn Old Dominion die Bühne betreten, wird jedes Venue ein kleines Stück Tennessee.









