Review: Florida Georgia Line „Can’t Say I Ain’t Country“ – Country oder Pop-Musik?

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An diesen Beiden kommt im Moment keiner vorbei. Die Rede ist von Tyler Hubbard und Brian Kelley, besser bekannt als das Country-Pop Duo Florida Georgia Line. Nachdem sie in 2018 mit Meant to Be weltweite Erfolge feierten und die US-amerikanischen Charts dominierten, meldet sich das Duo nun mit neuem Album zurück. Wir haben vorab reingehört.

„Wir können’s echt kaum abwarten“, sagte Tyler Hubbard bereits im letzten Jahr. „Wir haben über ein Jahr lang an diesem neuen Album gearbeitet, und jetzt sind BK und ich definitiv bereit!“ Sein liebevoll „BK“ genannter Buddy Brian Kelley legte, im Hinblick auf den Albumtitel, den Fans noch einmal nahe: „Man kann vieles sagen, kann den Leuten viele Namen geben… aber was mich und Tyler angeht, kann keiner behaupten, wir wären nicht Country!“ Kelley ging später sogar noch einen Schritt weiter und kündigte an, Can’t Say I Ain’t Country sei ihr „country-mäßigstes“ Album aller Zeiten.

Und tatsächlich – das Album ist verdammt Country! Schon im titelgebenden Opener verzichten Tyler und BK auf lästige Loops und Snaps aus dem Computer, sondern setzten auf echte Gitarren und echte Drums. Ähnlich auch im flotten Honkytonk Jam Speed Of Love, in dem Tyler Hubbard mit ordentlichem Twang singt: „Girl we’re moving in a Speed of Love!“

Ein echtes Highlight ist die Rockhymne Can’t Hide Red, für die Florida Georgia Line gemeinsam mit Superstar Jason Aldean am Mikrofon standen, während sie in Small Town eine weitere Hymne für alle heimischen Südstaaten Liebhaber abliefern und auch nicht vor Rap-Einlagen scheuen. In einer Kleinstadt stehen dir eben die Türen offen.

Doch Tyler und Brian sind nicht ohne Grunde auch im Mainstream-Pop äußerst erfolgreich. So liefern sie mit dem Jason Derulo Duett Women genau das, was man erwarten kann. Ein glattes, nicht überraschendes R&B Feuerwerk, womit sie sich ein weiteres mal die Türen für eine Chartplatzierung im Mainstream Radio offen halten.

Damit sollte auch klar sein, dass neben all den gekonnt spaßigen Country-Songs ebenfalls die gewohnte Routine Einzug hält. Denn zum Ende des Longplayers bekommen die mit dem Computer generierten Drumloops und Snaps in Like You Never Had It wieder ihren Auftritt. Und der schwächste Song der Platte, Swerve, ist nicht nur unfassbar nervig, sondern auch ein Rückschritt in Richtung Bro-Country Hype. Genauso fraglich, was die Skits von einem gewissen Brother Jerwel bezwecken sollen, in denen er zwischen den Songs immer wieder sinnlosen Müll auf den Anrufbeantworter der Jungs spricht.

Dennoch: Nach diesem Album kann nun wirklich keiner mehr sagen, Florida Georgia Line sind nicht „Country“ genug. Mit Can’t Say I Ain’t Country gelingt ihnen die Balance zwischen Country-Musik, Pop-, Soul- und R&B-Sounds besser den je.

Can’t Say I Ain’t Country erscheint am 15. Februar 2019 via Universal Music.

Florida Georgia Line – Simple

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