Review: Jason Aldean „Rearview Town“ – Alles wie immer

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“Wenn man sich meine Karriere anschaut und die persönlichen Erfahrungen, die ich durchgemacht habe, schien es wirklich ein passender Titel für diese Platte zu sein und es sind einige der besten Songs, die ich jemals aufgenommen habe”, so spricht Jason Aldean über sein neuestes und bereits achtes Studioalbum. Aber stimmt das auch?

Rearview Town – “Auf die Stadt zurückschauen” – mit diesem Albumtitel spielt Aldean klar auf das schreckliche Attentat in 2017 während seines Auftritts in Las Vegas an. Rearview Town ist den Opfern, deren Angehörigen und Festivalbesuchern gewidmet. Doch Aldean stellte schon vor Veröffentlichung klar, dass sein achtes Werk keinesfalls ein Projekt von Traurigkeit wird. Und das ist es auch kein bisschen geworden.

Jason Aldean liefert stattdessen einen 15 Songs starken Longplayer ab und bietet genau das, was seine Fans von ihm kennen und erwarten. So beginnt er das Album mit krachenden E-Gitarren Riffs und dem energiegeladenen Dirt to Dust. Auch Set it up, Blacktop Gone und Gettin’ Warmed Up bieten diesen kraftvollen, schweißtreibenden Arenasound und eignen sich perfekt um die Menge während eines Konzertes mal so richtig einzuheizen. Gerade aber Gettin Warmed Up ist für eine kleine Überrraschung gut. So zeigt Aldean im letzten Drittel des rockigen Titels plötzlich seine Rapskills. Und für einen Moment hat man das Gefühl, man höre die neue Platte von Linkin Park. Gerade Rap hat Aldean in Vergangenheit schon einige Hits eingebracht, denkt man an seinen Megahit Dirt Road Anthem, also darf er auch während den Strophen des Songs Like You Were Mine mit Sprechgesang glänzen. Hier tauchen dann auch die bekannten elektronischen Klänge auf. Mit denen sich Aldean und sein Produzent allerdings deutlich mehr zurückhalten als auf Old Boots, New Dirt oder They Don’t Know.

Mit Rearview Town beweist Jason Aldean einmal mehr sein Händchen bei der Songauswahl. Der Mann versteht es einfach Songs mit Hitpotential zu erkennen. Und kann sich einmal mehr auf die besten Songwriter der Szene verlassen. Neben den Jungs von Florida Georgia Line gehören der Newcomer Morgan Wallen oder Größen wie Casey Beathard und Josh Thompson zum Songwriter-Stab des Albums. So verwundert es kaum, das auf Rearview Town neben dem Stadion-Rock auch sämtliche Balladen routiniert stark eingespielt sind. Als Highlight kann man daher vor allem das Duett mit Miranda Lambert, Drowns in the Whiskey, und der für Aldean einzige ungewöhnliche Song You Make It Easy bezeichnet.

Mit Rearview Town gelingt einem routinierten Jason Aldean abermals ein astrein produziertes Album mit einem Dutzend an für das Radio gemachten Songs. Zwar fehlen hier sämtliche Überraschungen oder Experimentierfreude. Vielmehr beruht sich Aldean auf das bereits bekannte Erfolgsrezept, so dass sich auch Album Nummer acht nicht von den Vorgängern abhebt. Alles wie immer eben.

Jason Aldean – You Make It Easy

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