Review: Joshua Hedley „Mr. Jukebox“: Nostalgie hat einen Namen

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Neo-Trad Shootingstar Joshua Hedley hat vor kurzem sein Debütalbum veröffentlicht. In Mr. Jukebox geht es vor allem klassisch zu.

Joshua Hedley, der jahrelang in bekannten Bars der Music-City Nashville spielte, ist ein Country-Purist. „Natürlich ist es wichtig Kreativität nach außen zu lassen – aber für mich gehört die perfekte Country-Musik in das Jahr 1965. Alles was danach kam ist eher ein gutes oder schlechtes Experiment,“, sagte er einst dem Rolling Stone. „Mein Leitfaden um Musik zu machen heißt: Was nicht kaputt ist, repariere auch nicht.“ Autsch! Wenn das nicht mal ein Schlag ins Gesicht für Freunde des New Country ist.

Doch für die ist Mr. Jukebox auch weniger gemacht. Es sei denn man lässt sich auf eine kleine geschichtliche Musikstunde ein. Denn Hedley macht mit seinem ersten Album keine halben Sachen und steht für das, was er sagt. Das vom Independent Label Third Man Records veröffentlichte Debütalbum fühlt sich nämlich tatsächlich an wie in den 60ern aufgenommen und erst heute wieder gefunden, nicht entstaubt und in die hiesigen Plattenregale gestellt. Macht man beim Hören die Augen zu, denkt man an die Helden des traditionellen Country. Ray Price, Glen Campbell, George Jones. Das amerikanische öffentlich-rechtliche Radio NPR schreibt etwa: „Der Song Weird Thought Thinker könnte ein verlorener Ernest Tubb Song mit den Lyrics eines Willie Nelson sein.“ Kann sein, doch ich kenne diesen Ernest Tubb leider nicht.

Seinen klassischen Stil zieht Hedley anders als Midland ohne jegliches Augenzwinkern durch,  sondern verbeugt sich mit vollem Ernst und Respekt vor den frühen Werken des Genres. Um dauerhaft rotiert zu werden ist mir das zu langweilig und Einfältig. Doch das Projekt als Ganzes bringt doch den ein oder anderen fetzigen Honkytonk-Jam hervor. So etwa der Titeltrack Mr. Jukebox oder Let Them Talk. Klassischer Country kann also auch cool sein!

Mr. Jukebox ist das perfekte Album für alle Spießer, die auch 2018 noch immer verzweifelt nach dem echten Country suchen. Aber auch junge Country-Fans sollten sich das Album anhören. Denn es ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Joshua Hedley – Mr. Jukebox

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