Review: Keith Urban „Graffiti U“ – Ist das noch Country?

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Keith Urban legt mit Graffiti U den Nachfolger seines Grammy nominierten Albums Ripcord vor.

Vor der Veröffentlichung von Graffiti U musste man sich fragen: Was erwartet uns auf dem neuen Album? Was präsentiert Urban der Country-Welt? Besinnt er sich wieder seinem Ursprung, der ihm zum Superstar machte? Zeigt er endlich wieder seine einzigartigen Gitarrenskills? Nun ist Graffiti U da und man fragt sich: Ist das noch Country?

Um ehrlich zu sein, wollte ich mir so eine Frage nie stellen, oder auf diesem Blog diskutieren. Eigentlich gehört so eine Frage nicht auf einem New Country Portal und mein Leitsatz ist nach wie vor: Moderner Country darf alles. Nur leider hat Keith Urban’s neuestes Werk so wenig mit Country zu tun wie Taylor Swifts letztes Album. Und zwar gar nichts! Dabei sagte Urban erst neulich dem Rolling Stone: „Es ist immer ein gutes Gefühl für mich Musik zu machen und festzuhalten, was mich bewegt. Jedes Lied auf dieser Platte hat mich aus den verschiedensten Gründen angesprochen.“ Welche Gründe das sind? Man weiß es nicht…

Denn Graffiti U ist lediglich leichte Kost voller beliebiger Radiohits. Und auch gewöhnungsbedürftige Soundeffekte und Arrangements wie in der aktuellen Singleauskopplung Coming Home sind vorprogrammiert. Drop Top dient als kleiner Bruder zu Urban’s Megahit The Fighter. Und sogar an Reggae-Country versucht er sich. Sowas gibt es? Ja, denn so oder so ähnlich kann man Passagen in Never Comin‘ Down oder den ganzen Song My Wave beschreiben. Und auch Parallel Line ist nicht mehr als wie aus einem Ed Sheeran Album entsprungen. Was soll’s. Die breite Masse wird es wohl feiern. Denn Keith Urban liefert den großen Popsound und natürlich darf dabei mit Way Too Long auch die obligatorische Schnulzen-Ballade nicht fehlen. Die zum Schluss auch noch opulent zu dick aufträgt. Einzig Texas Time kann als wirkliches Highlight gesehen werden. Hier kommt vor allem im Gitarrensolo tatsächlich mal etwas Country-Stimmung auf.

Keith Urban liefert ein belangloses Popfeuerwerk ab, bei dem so fast gar kein Country-Feeling aufkommen will. Graffiti U kann man getrost sein lassen. Kleiner Tipp: Hört euch lieber das Debütalbum von Morgan Wallen an! Davon hätte sich Mr. Urban vielleicht mal etwas abgucken sollen.

Keith Urban – Coming Home

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