The Dead South: „Sugar & Joy“ (Album-Review)

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The Dead South sind nach dreijähriger Pause zurück mit ihrem neuen Studioalbum Sugar & Joy.

Country. Americana. Folk. Rock. Bluegrass. Punk. Was sind The Dead South eigentlich? Eine Rockband ohne Schlagzeuger? Eine Bluegrass-Band ohne Fiddle? Aber eines sind sie schon lange nicht mehr: Ein Geheimtipp. Nein, Nate Hilts, Scott Pringle, Danny Kenyon und Colton Crawford sind in Deutschland sogar sehr erfolgreich. Nicht etwa durch große Marketingkonzepte, sondern durch organisches Wachsen und regelmäßige Deutschlandtourneen. Und nun liegt mit Sugar & Joy auch das dritte Studioalbum der – nennen wir sie ab hier doch einfach Bluegrass-Punks – vor.

Das von Jimmy Nuts (Steeldrivers) produzierte Sugar & Joy bietet in erster Linie die vertrauten The Dead South Zutaten. Nämlich die tiefe, raue Stimme von Nate Hilts und ihr charakteristisches Spiel auf Mandoline, Banjo, Gitarre und Cello. Gefolgt von den ein oder anderen wilden Instrumentalsoli. Die schnellen, überhasteten Tempiwechsel, das Spiel zwischen gesetzten ruhigen Folk, gehetzt gespielen Gitarrensaiten und Western-Melancholie. Das attestiert dem Longplayer eine geniale Spielwütigkeit, einen musikalischen Witz und Leichtigkeit. Große Worte könnte man meinen, wenn dies nicht gleichzeitig der größte Kritikpunkt der Scheibe wäre.

Denn The Dead South sind vor allem eines: Eine grandiose Live-Band, die es versteht die Massen zu begeistern. So entsteht während der Laufzeit der 13-teiligen Platte zunehmend das Gefühl: Das, was die kanadischen Bluegrass-Punks hier abliefern ist zwar sau gut, in pulsierender Live-Atmosphäre aber mit Sicherheit um zehn Ecken besser.

Gut, dass im nächsten Jahr wieder kaltes Dosenbier serviert wird, wenn The Dead South auf große Deutschland-Tour kommen.

Sugar & Joy erschien am 11. Oktober 2019 via Devil Duck Records/Indigo.

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