Ein genialer Singer-Songwriter, begnadete Musiker als Backup und ein gut gelauntes Publikum in toller Konzertstätte. Was kann da schief gehen? Im Falle von Anderson East’s Encore World Tour eigentlich gar nichts.
Am Samstag, den 27. Januar des noch Jungen Jahres hat der aus Alabama stammende, mit Country-Queen Miranda Lambert liierte, Anderson East seine Welttournee in die Hansestadt gebracht. Und schon vor dem Konzert dankte man das junge Musikgenie mit dem Ausverkauf eben jener Show. Geschätzt 200-300 Personen versammelten sich um East und Support Sir Pryce zu sehen, letzterer musste zwar den Gig krankheitsbedingt absagen. Das Publikum hat dies aber wohl mehr als verschmerzen können.
So betraten Anderson East und Band bereits überpünktlich 20:30 die Bühne des aus allen Nähten platzenden Nochtspeichers nahe der Reeperbahn. Und gaben ab Sekunde 1 Vollgas. Die Songs „Sorry You’re Sick“ und „Girlfriend“, zwei überaus spaßige Uptempo-Songs sind auch dafür prädestiniert einen solchen Abend zu eröffnen und die Menge in Ekstase zu versetzen. Wobei beide Songs keinesfalls lyrisch leichte Kost sind. So entwickelt „Girlfriend“ beim zuhören auch einen bitteren Beigeschmack, interpretiert man den Text ins wahre Leben, wo East sich Miranda Lambert, einst Ehefrau von Sexiest Man Alive Blake Shelton angelte.
Gerade Songwriting ist Anderson East’s Stärke, so muss das Talent auch nicht viel auf der Bühne erzählen und nimmt das Publikum vor allem mit den Klängen seiner rauen aber erstaunlich klaren Stimme und dem bluesig-souligen Sound aus Trompete, Keyboard, E-Gitarre und Bass mit. Der überraschend geradlinig gemischte Ton im Nochtspeicher verstärkte diesen Umstand umso mehr. Nicht einfach für den Tontechniker, der es mit der oft unfassbar lauten Stimmröhre East zu tun hatte. So musste die Lautstärke von Anderson des Öfteren nach unten gepegelt werden.
Anderson East hatte sichtlich Spaß mit seinem Hamburger Publikum, die vor allem bei seinen größten Hits „Devil in Me“ und dem von Superstar Ed Sheeran geschriebenen „All on My Mind“ mit Mitsingen bestechen konnten. East bedankte sich mehrmals, dass man so zahlreich erschien, schnappte sich das Handy eines weiblichen Fans und scheute sich nicht, den Wunsch einer Dame aus dem Publikum zu erfüllen, den Song „Josephine“ als Teil seiner Zugabe zu schmettern. Und sei das nicht schon genug, nahm er sich danach auch noch Zeit um jeden Besucher der wollte, mit Autogramm, Foto und Plausch zu verabschieden.
Anderson East in Hamburg. Gerne wieder!
Apropos… „House is a Building“ diente als eine mehr als passende letzte Nummer der Zugabe-Session: