Colter Wall – ein Cash in jung

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Colter Wall ist der jüngste und talentierteste Nachfahre von Gevatter Johnny Cash. Die Musik-Welt jubelt – und er singt den Blues. Gegen Ende August tritt er zum zweiten Mal beim Tonder-Festival in Dänemark auf.

Hätte er keinen rötlich schimmernden, wild wuchernden Waldschrat-Bart – Colter Wall wäre wohl ein echtes Milchgesicht. Runde, kleine Augen. Babyhaut. Nettes Lächeln. Ganz klar: der Bart macht was her. Er hilft dem schon fast skandalös jungen 23-Jährigen, älter und reifer und natürlich auch verwegener und lebenserfahrener zu wirken. Garantiert: ein höchst willkommener Effekt. Denn die Musik des aus einem Präriekaff in der kanadischen Einöde von Saskatchewan aufgewachsenen Sängers und Songwriters klingt eben: ziemlich alt, reif, verwegen und lebenserfahren. Wer die Augen beim Hören seines selbstbetitelten, 2017 erschienenen Debüt-Albums schließt, oder ihn bei einem seiner fantastischen Live-Konzerte hört, sieht jedenfalls alles andere als einen schmächtigen Twen vor seinem inneren Auge. Schon eher einen gestandenen Country-Sänger. Vielleicht einen Kerl vom Schlage eines Johnny Cashs: tief dröhnender Bass und Tiefgang in den Songs. Wow!

Ähnlich wie beim 2003 verstorbenen Man-in-Black umweht auch die Musik von Colter Wall eine attraktive Düsternis. Songs wie „13 Silver Dollars“, „Motorcycle“, „Kate McCannon“ oder das mit „Fraulein“ köstlich beititelte Duett mit Tyler Childers berichten von Liebe und Leid, von Mord und Totschlag, von den Freuden und Sorgen der Landbevölkerung. Die Country-Gemeinde Nashvilles flippt natürlich aus: Für Steve Earle ist Colter Wall „das größte Genre Talent seit 20 Jahren“, Grammy-Produzent Dave Cobb (Chris Stapleton, Sturgil Simpson) schwärmte nach den gemeinsamen Sessions in den höchsten Tönen und selbst Hollywood ist auf das kanadische Naturereignis Aufmerksam geworden: Sein Song „Sleeping On The Blacktop“ gehörte zum Soundtrack des Oscar-prämierten Kinoerfolges „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“. Johnny Cash hätte an dem Hänfling im Fransenhemd mit Sicherheit auch seine helle Freude gehabt. Am 23. und 24. August gastiert er zum zweiten Mal beim Tonder-Festival in Dänemark (direkt hinter der deutschen Grenze).

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