Post Malone live in Berlin: Country-Party in der Wuhlheide

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US-Superstar Post Malone feierte am Montagabend die größte Berliner Honky-Tonk-Party des Jahres. Mit ganz viel Bier, Kippen, Pyro und Country-Pathos.

Am Montagabend sorgten 17.000 Fans für ein ausverkauftes Konzert von Superstar Post Malone in der Wuhlheide, die sich dafür in eine texanische Honky-Tonk-Bar verwandelte. Denn das Country-Feeling erreichte auch das Publikum: Überall blitzten Cowboyhüte, Trucker-Caps, Fransen und Flannelhemden auf, am Boden stampften unzählige Cowboyboots im Takt. Unter die Fans mischte sich übrigens auch Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz, der das Country-Spektakel live miterleben wollte. Da war klar: Hier spielt keiner mehr Trap, Kein Wunder – denn der einst als Rapper berühmt gewordene Post Malone hat längst umgesattelt und macht inzwischen die Musik, für die sein Herz schlägt: Country. Passend dazu dröhnten vor Konzertbeginn Toby Keith, Zach Top, Luke Combs oder Gretchen Wilson aus den Boxen, während die Menge sehnsüchtig auf den Start der Show wartete. Spätestens jetzt dürfte auch dem letzten Trap-Posty-Fan klar gewesen sein: Hier wird Country zelebriert.

Jelly Roll begeistert als Support-Act

Warum dann aber für etwa 15 Minuten der Berliner Rapper Kane den Versuch wagen durfte, die Menge auf Betriebstemperatur zu bringen, bleibt auch einen Tag später ein Rätsel. Dieser thematische Reinfall wurde aber schnell vergessen, als mit Jelly Roll der eigentliche Support loslegte. Für den stämmigen Country-Star aus Nashville war es der allererste Auftritt außerhalb Nordamerikas. „Here we play a little country music for y’all Germany!“, rief er ins Publikum und donnerte mit seiner Band durch Songs wie „Heart Of Stone“, „Get By“ und „Liar“.

Auch wenn nicht jeder im Publikum seine Songs kannte – spätestens bei „Lonely Roads“ (eine Neuinterpretation des Klassikers „Take Me Home, Country Roads“) sang die Menge lautstark mit. Jelly Roll hatte sichtlich Spaß, und das Berliner Publikum dankte mit tosendem Applaus. Dafür gab es sogar eine Premiere zurück: Zum ersten Mal überhaupt performte er erstmals allein den Song „Bloodline“, den er gemeinsam mit Alex Warren aufgenommen hat. Doch auch die gefühlvollen Momente griffen: Bei „I Am Not Okay“ oder „Save Me“ wurde es stiller, bevor ein Hit-Medley durch alle musikalischen Welten die Stimmung wieder hochschraubte. Von „Sweet Home Alabama“ über Nickelbacks „How You Remind Me“, bis zu Wiz Khalifa & Snoop Doggs „Young, Wild & Free“, Miley Cyrus’ „Flowers“ und dem Beatles-Klassiker „Let it Be“ – Jelly Roll wusste zu unterhalten, sang sich damit zu Recht in Berliner Fanherzen.

Post Malone gibt Vollgas – Mit viel Charme, Bier und Kippe

Für Post Malone wird die Bühne schließlich zum Highway umgebaut. Auf der erscheint er zwischen Leitplanken, Straßenschildern und einer Menge Pyrotechnik mit einem lauten Knall und „Texas Tea“. „Berlin!“ schreit er mit purer Inbrunst ins Mikro und wirft den ersten Red Solo Cup in die Menge. Doch das nächste Bier lässt nicht lange auf sich warten. Es folgten seine bekannten Hits wie „Better Now“, „Go Flex“ und „Hollywoods Bleeding“. Diese bekamen durch seine Band The Fools For You ein rockiges Country-Gewand verpasst – und wirken dadurch organischer und erdiger. Für „M-E-X-I-C-O“ versucht sich ein Teil der hinteren Reihen des Infields an Line Dance, während andere ihre Hüte in die Luft ragen.

Dieser Country-Posty ist halt auch einfach verdammt cool. Mit leichtem Redneck-Charme singt er sich die Seele aus dem Leib, rennt über den Laufsteg der Bühne, raucht Kippe um Kippe und prostet seinen Fans zu. Die lassen ihre Blicke nicht von ihrem Megastar und skandieren immer wieder „Posty! Posty! Posty!“ Sprechchöre. Mit rührenden Worten holt er seinen Support-Act Jelly Roll nochmal auf die Bühne. Nach einer innigen Umarmung der engen Freunde singen sie gemeinsam ihren Hit „Losers“. Eine Hymne für alle Alleingelassenen. Post Malones verletzliche Seite kommt im Mittelteil seiner mitreißenden Honky-Tonk-Show zur Geltung. Allein, nur mit seiner Gitarre steht er am Bühnenrand und performt „Feeling Whitney“ und „Yours“. 

Mit der nächsten Kippe in der Hand tritt Posty schließlich wieder aufs Gaspedal. Seine Country-Hits „Finer Things“, „Pour Me A Drink“ und „Dead At The Honky Tonk“ folgen Schlag auf Schlag. Das Publikum kennt ab jetzt – wie auch ihr Gastgeber – kein Halten mehr, der sich während „Rockstar“ nahezu verausgabt hat. Und schließt das Konzert energetisch mit „Sunflowers“ und „Congratulations“. Satte 10 Minuten rennt Post Malone abschließend durch den Bühnengraben. Schüttelt Hände, gibt Autogramme, macht Selfies, umarmt Fans – bis er schließlich Arm in Arm mit seiner Band auf der Bühne steht und sich mit einem „Get Home Safe, Y‘all!“ verabschiedet. Posty ist halt einfach eine coole Socke.

Die Posty-Mania in Deutschland geht weiter: Am 30. August spielt Post Malone beim Superbloom Festival in München, am 05. September steht ein Konzert in Hannover an. Restkarten sind hier erhältlich.

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